Propolis – ein echter Allrounder

Honig ist ein beliebtes Hausmittel bei Halskratzen oder Husten. Ist Osteuropa erfreut sich aber ein anderes Bienenerzeugnis schon seit langem großer Beliebtheit: die Propolis. Mit ihr dichten Bienen ihren Stock ab und schützen ihn zugleich vor Bakterien, Pilzen und Viren.

In der Alternativmedizin kommt die harzartige Masse bei ganz verschiedenen Beschwerden zum Einsatz: bei Atemwegserkrankungen, kleineren Wunden oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Wie Propolis wirkt und was das Hausmittel wirklich kann, erfährst du hier!

Propolis – was ist das eigentlich?

Genau wie Honig wird Propolis von Bienen produziert. Honig dient den Bienen und ihrem Nachwuchs als Nahrung – gerade in der kalten Jahreszeit kann sich ein Bienenvolk mit Honig bevorraten und überleben. Die Propolis dagegen ist eine Art „Baustoff“.

Um sie herzustellen, sammeln Bienen Harz, zum Beispiel von Baumwunden oder Knospen. Harz gehört zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Das bedeutet, der Stoff wird zwar von Pflanzen produziert, ist aber für diese nicht überlebensnotwendig. Die Bienen können das Harz sammeln, ohne der Pflanze zu schaden, und es für sich selbst nutzen.

Sie vermischen das Harz mit Speichel, ein wenig Wachs, Pollenresten und ätherischen Ölen (übrigens auch ein sekundärer Pflanzenstoff). So entsteht die Propolis.

Das Wort kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Vor-Stadt“. Propolis findet sich vor allem an den Einfluglöchern eines Stocks, also vor dem eigentlichen Bienen-Staat. Pro Stock verarbeiten Bienen 50 bis 500 g Propolis.

In einem Bienenstock herrscht eine konstante Temperatur von 35 ° C. Das ist notwendig, damit die Bienen überleben und ihren Nachwuchs aufziehen können. Kuschlig warm ist es aber nicht nur für die fleißigen Insekten, sondern auch für Krankheitserreger, die sich in diesem Klima bestens vermehren können.

Propolis dichtet ganz physisch den Stock ab und schützt ihn vor Wetter, Eindringlingen und dem schlichten Verfall. Aber dieser spezielle Kitt wirkt auch antibakteriell, antimykotisch und antiviral. Viren, Pilze und Bakterien können sich dank der harzigen Masse im Stock nicht gut vermehren und werden schnell abgetötet.

Entdeckt wurden diese Eigenschaften schon vor sehr langer Zeit. Bereits die Alten Ägypter nutzten die Masse zur Einbalsamierung ihrer Mumien. Auch hier diente sie einerseits als physischer Schutz der Verstorbenen. Andererseits hielt sie Fäulnisbakterien fern und verhinderte somit, dass die Leichen sich zersetzten.

Wirkung und Anwendung

Heute kommt Propolis als Hausmittel hauptsächlich zur vorbeugenden oder akuten Behandlung entzündlicher Erkrankungen zum Einsatz.

Es wirkt vor allem desinfizierend. Du kannst es zur Behandlung kleinerer Wunden oder Entzündungen im Mund-Rachen-Raum benutzen. Die Propolis-Tropfen von Naturopathys sind besonders leicht anzuwenden und zu dosieren.

Zur äußeren Anwendung empfehlen wir maximal fünf Tropfen mit einem Wattepad auf die Wunde zu tupfen. Für die Anwendung im Mundraum kannst du 10 bis 20 Tropfen in etwas Wasser auflösen und damit gurgeln.

Du kannst auch 1 bis 2 Tropfen auf deine Zahnbürste geben und dein Zahnfleisch so beim Zähneputzen zusätzlich pflegen!

Nicht nachgewiesen dagegen ist die Wirkung des Bienenerzeugnisses bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen. Das liegt vermutlich daran, dass Propolis, um zu wirken, direkt mit den betroffenen Schleimhäuten in Kontakt kommen muss. Sitzt die Entzündung tiefer in den Atemwegen, ist das weder durch Gurgeln noch durch Schlucken möglich.

Trotzdem gilt sie als Hausmittel zur Vorbeugung von Erkältungen und Grippe: Löse 20 bis 40 Tropfen in lauwarmem Wasser auf und trinke diese Lösung einmal täglich. In der Naturheilkunde nimmt man an, dies stärkt dein Immunsystem und kann dich so vor Erkrankungen schützen.

Zur allgemeinen Dosierung gilt folgende Faustregel:
Kinder (bis max. 10 Jahre): 10 bis 40 Tropfen pro Tag
Erwachsene (ab 10 Jahre): 20 bis 80 Tropfen pro Tag

Je nach Symptomkomplex und Einsatzgebiet kannst du die Anzahl der Tropfen variieren. Du solltest aber unbedingt an die Maximaldosierung von 40 Tropfen pro Tag für ein Kind und 80 Tropfen pro Tag für einen Erwachsenen nicht überschreiten.

Übrigens: Derzeit wird die Wirkung in der Krebstherapie untersucht. Es konnte bereits nachgewiesen werden, dass Propolisinjektionen in Labormäusen das Wachstum von Krebszellen hemmen. Bei Menschen kam das Bienenerzeugnis bisher aber noch nicht in der Krebstherapie zum Einsatz.

Propolis
Propolis

Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?

Produkte mit Propolis stehen im Ruf, allergische Reaktionen hervorzurufen. Das kann tatsächlich passieren. Alle Arten von Propolis-Extrakten enthalten Kaffeesäure-Derivate und Kaffeesäure-Ester – beide Stoffe können Kontaktallergien auslösen. Schätzungen zufolge reagieren 1 bis 6 % aller Erwachsenen allergisch auf dieses Bienenerzeugnis.

Bevor die Tropfen zur Behandlung von Wunden anwendest, empfehlen wir dir deshalb, einen Tropfen der Lösung auf eine gesunde Hautstelle zu träufeln. Sollten sich innerhalb der nächsten Stunden Juckreiz, Pusteln, Rötungen oder Schwellungen entwickeln, bist du wahrscheinlich allergisch auf die Substanz.

Kontaktallergien können sich auch im Laufe des Lebens erst entwickeln. Das passiert vor allem dann, wenn der Körper zu häufig mit dem Allergen in Kontakt kommt. Auch wenn du Propolis bisher immer gut vertragen hast, solltest also stets auf allergische Symptome achten.

Bei der inneren Anwendung, wenn du also die Tropfen in Wasser auflöst und schluckst, ist Propolis sehr gut verträglich. Hier treten viel seltener Allergien auf. Personen, die an Asthma leiden, haben allerdings ein erhöhtes Risiko, eine Allergie gegen das Bienenerzeugnis zu entwickeln.

Die Tropfen enthalten Alkohol und sollten daher bei Kindern eher nicht zum Einsatz kommen. Schwangeren und Stillenden wird ebenfalls von einer Behandlung mit Propolis abgeraten.

Bitte denk daran, ernsthafte Symptome oder solche, die nicht abheilen oder immer wiederkehren, unbedingt einem Arzt vorzustellen. Die Tropfen sind ein Nahrungsergänzungsmittel und kein Medikament; sie können dich bei der Behandlung von Symptomen lediglich unterstützen, ersetzt aber häufig keine medizinische Therapie.

Wie werden Propolis-Produkte hergestellt?

Es gibt mehrere Möglichkeiten für Imkerinnen und Imker, Propolis aus einem Bienenstock zu gewinnen. An Stellen, an denen die fleißigen Insekten besonders viel des Kittharzes verarbeitet haben, kann sie abgekratzt werden.

Die effektivere Methode ist aber die Auflage eines Kunststoffgitters auf den Bienenkasten. Die Bienen stören sich an den entstehenden Unebenheiten und Öffnungen und dichten diese mit Propolis ab. Das Kunststoffgitter wird vorsichtig abgehoben und für einige Stunden eingefroren. Danach kann es leicht gebogen werden, sodass die hängengebliebene Masse einfach abfällt.

Diese wird dann in hochprozentigem Alkohol aufgelöst und Verunreinigungen werden herausgefiltert. Propolis-Tropfen von Naturopathys haben Bio-Qualität und werden regional in einer Quedlinburger Imkerei hergestellt.

Je nach Jahreszeit kann das Endprodukt zwischen 10 und 20 % Propolis enthalten. Auch der Alkoholgehalt variiert, nämlich zwischen 76 und 86 %.

Übrigens: Propolis kannst du nicht nur in Form von Tropfen kaufen. Es gibt sie auch in Form von Creme, Lutschpastillen oder Tinktur.

Gibt es noch andere Anwendungsgebiete?

Propolis kommt nicht nur in der Alternativmedizin zum Einsatz. Überall auf der Welt wird das Bienenerzeugnis in Kosmetikprodukten und Make-Up verarbeitet. Das liegt an der entzündungshemmenden Wirkung der Substanz.

Auf gereizter Haut, gesprungenen Lippen oder unter müden Augen kann der Baustoff der Bienen Wunder wirken! Deshalb sind Kosmetika, die Propolis enthalten, nicht nur in Asien sehr beliebt.