Rauhnächte: Rituale und spirituelle Bedeutung

Die Rauhnächte zwischen Weihnachten und dem Beginn des neuen Jahres haben viele Namen. Sie werden auch Rauchnächte, 12 Nächte, Innernächte oder Unternächte genannt. In vielen Kulturen haben die Rauhnächte eine spirituelle Bedeutung.

Die magische Zeit zwischen den Jahren

In unterschiedlichen Kulturen werden verschiedene Zeitspannen als Rauhnächte bezeichnet. In Deutschland meint man damit meist die Nächte zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen drei Könige, also dem 6. Januar.

Die Heilige Nacht selbst zählt nicht zu den Zwölf Nächten. Als erste Rauhnacht gilt in der Regel die Nacht vom 25. auf den 26. Dezember.

Rauhnachtrituale sind wahrscheinlich viel älter als das Christentum. Es gibt sie im alten Volksglauben und es gab sie mutmaßlich schon in der römischen Antike. Diese dunkelste Zeit als Jahres gilt als jene Zeitspanne, in der die “Wilde Jagd” ihr Unwesen treibt. Die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits sind geöffnet, die Naturgesetze außer Kraft gesetzt.

Die “Wilde Jagd” ist, je nach Sagenkreis, ein Zusammenschluss von dämonischen oder geisterhaften Jägerinnen und Jägern, die durch die Lüfte ziehen. Sie wird vom Tod, von einem Gott oder einem besonderen dämonischen Jäger angeführt.

Es gilt als böses Omen, die Wilde Jagd über den Himmel ziehen zu sehen. Nur wenn die Geister und Dämonen liebliche Musik spielen, kann eine Sichtung der Wilden Jagd auch Gutes bedeuten.

Die Nacht, in der die Jäger es besonders arg treiben ist die Silvesternacht. In einigen Kulturen bricht der Spukt überhaupt erst in dieser Nacht des Jahreswechsels aus. Deshalb wird bei uns Silvester mit Feuerwerk und Böllern gefeiert: Krach und Explosionen sollen die bösen Geister fern halten.

Viele Menschen verzichten noch heute während der Rauhnächte auf das Waschen von Wäsche, Unterwäsche oder Bettwäsche. Eine alte Legende besagt, dass die Wilde Jagd sich in der aufgehängten Wäsche verfangen könnte. Oder noch schlimmer: Die Wäsche wird gestohlen und zu Leichentüchern für die Besitzerinnen und Besitzer umfunktioniert

Das alles klingt ziemlich gruselig, oder? In dieser besonderen Zeit ist aber auch deine Verbindung zum Unbewussten, zum Spirituellen, zum Unerklärlichen gestärkt. Du kannst die Zeit für dich nutzen, in die Zukunft sehen, Wünsche für das Kommende visualisieren und die bösen Geister aus deinem Leben verbannen.

Rauhnächte Rituale Und Spirituelle Bedeutung
Rauhnächte: Rituale Und Spirituelle Bedeutung

Zeit der Träume und Visionen

In den Rauhnächten, so sagt man, ist der siebte Sinn von Hellseherinnen und Orakeln gestärkt. Die Bauernregel besagt, dass jede der Zwölf Nächte das Wetter für den jeweiligen Monat des kommenden Jahres prophezeit. Die erste Nacht steht für Januar, die zweite für Februar und so weiter.

Ein beliebtes Ritual in dieser Zeit ist das Beobachten von Träumen. Führe ein Traumtagebuch und notiere dir jeden Tag die Träume der letzten Nacht. Jede Nacht steht dabei wie in der Bauernregel für einen Monat des neuen Jahres.

Hab keine Angst, falls du einmal etwas Beunruhigendes träumen solltest. Häufig erklären sich die Zeichen unseres Unterbewusstseins erst später und in der Rückschau.

So können angsteinflößende Traumbilder von Abschied und Verlust zum Beispiel einen Neuanfang bedeuten und dir aufzeigen, wo deine Grenzen liegen. Oder unheimliche Gestalten entpuppen sich als Helfer und Ratgeber.

Fürchte dich nicht vor deinen Traumbildern. Das alles bist nur du selbst. Deine Träume können dir dabei helfen, dich besser kennenzulernen und auf deine innere Stimme und dein Unterbewusstsein zu hören. Daher kommt es, dass die Rauhnächte auch als “Innernächte” oder “Unternächte” bezeichnet werden.

Ein Bergkristall kann dich auf dieser Reise durch dein Inneres begleiten. Der Kristall steht für Klarheit und Selbsterkenntnis. Lege ihn während der magischen Rauhnächte unter dein Kissen, natürlich so, dass er dich nicht beim Schlafen stört. Tagsüber kannst du ihn in der Hosentasche oder an einer Kette ganz nah am Körper bei dir tragen.

Der Bergkristall unterstützt dich nicht nur bei dabei, deine verborgenen Talente und Bedürfnisse zu entdecken. Willst du Altes loslassen und dich für das Neue des anbrechenden Jahres öffnen, kann der Kristall ein treuer Begleiter für dich sein.

Wünsche für das neue Jahr

Die Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr ist auch die Zeit der guten Vorsätze. Die Magie der Rauhnächte kann dir dabei helfen, dir über deine Wünsche klarzuwerden und sie zu visualisieren. Eine beliebte Technik hierfür ist das 13-Wünsche-Ritual. Wir erklären dir, wie es richtig funktioniert.

Nimm dir zu Beginn der Zwölf Nächte, also am besten am 25. Dezember, wenn der Weihnachtsbraten vertilgt und die Geschenke ausgepackt sind, einen Augenblick für dich. Frage dich, was du dir für dein Leben und für das neue Jahr wünscht. Ein Vision Board kann dabei helfen, dir über deine Bedürfnisse und Vorstellungen Klarheit zu verschaffen.

Schreibe jeden Wunsch auf einen eigenen Zettel, den du danach zweimal zusammenfaltest. Schreibe nicht “Ich wünsche mir, dass…”, sondern formuliere deine Wünsche so, als wären sie bereits wahr geworden. Zum Beispiel: “Ich bin Nichtraucherin” oder “Ich gehe achtsam durch meinen Alltag”.

Du musst dabei nicht klein denken. Wenn du dir wünscht, einen Film zu drehen oder ein fernes Land zu bereisen, schreib es auf! Deinen Wünschen sind keine Grenzen gesetzt. Notiere insgesamt 13 Wünsche.

Die zusammengefalteten “Wunschzettel” steckst du in ein Gefäß oder ein kleines Säckchen. Das Wunschritual musst du nun jeden Abend, am besten vor dem Zu-Bett-Gehen durchführen.

Du beginnst damit, dein Zimmer und dich selbst von schlechten Energien zu reinigen. Das kannst du tun, indem du den Raum mit Salbei ausräucherst. Salbei vertreibt nicht nur negative Energien, sondern öffnet auch dein Bewusstsein.

Ein anderes beliebtes Räuchermittel ist Palo Santos, das von südamerikanischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohnen so genannte “heilige Holz”. Auch Palo Santos vertreibt böse Geister und lädt die guten ein, dich zu beschützen und deine Wünsche zu erfüllen. Natürlich kannst du beide Räuchermittel auch kombinieren.

Übrigens: Nicht nur beim Wünsche-Ritual werden Räuchermittel verbrannt. Weil die Rauhnächte schon immer mit Weihrauch oder anderem Räucherwerk assoziiert waren, nennt man sie auch “Rauchnächte”.

Verträgst du kein Räucherwerk, kannst du auch ätherisches Öl verwenden, das du über einer Duftlampe oder in einem kleinen Schälchen auf der Heizung verfliegen lässt.

Hast du dich selbst und den Raum gereinigt und bist ganz bei dir, ziehe einen der “Wunschzettel” aus deinem Säckchen oder Gefäß. Verbrenne den Zettel, ohne ihn noch einmal zu lesen. Tu das jeden Abend, insgesamt zwölfmal hintereinander bis zur letzten Rauhnacht am Abend des 5. Januar.

Nach der 12. Rauhnacht darfst du den letzten der 13 “Wunschzettel” auseinanderfalten und lesen. Diesen Wunsch übergibst du nicht den höheren Mächten, sondern nimmst seine Realisierung selbst in die Hand.

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